Der Anfang

1995 veröffentlichte Marty Waldman, Leiter der messianische Synagoge „Baruch Ha Shem“ in Dallas, Texas, seine Vision von TJCII: So wie die jüdischen Apostel am Anfang der Kirchengeschichte (Apostelgeschichte 15) in Jerusalem den Heidenchristen keine jüdische Lebensordnung auferlegten, sollen die heutigen Kirchen Juden, die an Jesus glauben, mit ihrer jüdischen Lebensordnung und ihren Gemeindegründungen als Glaubensgeschwister anerkennen. TJCII ist die Abkürzung für TOWARD JERUSALEM COUNCIL TWO – Hin zu einem zweiten Jerusalemer Konzil. Ausführliche Darstellungen finden Sie auf Englisch unter: tjcii.org/ressoruces/booklets: vision, origin and documents. Diese sind auf deutsch erhältlich bei tjciid@gmail.de.

Seither wurden weltweit und auch in Europa nationale TJCII-Initiativen gegründet  (https://www.tjcii.org/regions/europe). Die deutschsprachigen Gruppen aus  Österreich (A), der Schweiz (CH) und Deutschland (D) haben sich 2020 zusammengeschlossen zu TJCII-D-A-CH.

TJCII Deutschland besteht seit 2005 als Initiative von Albrecht Fürst zu Castell-Castell. Bei jährlichen Treffen konnten sich Christen und Messianische Juden begegnen und kennenlernen. Seit 2012 fanden solche Treffen in München, Lichtenfels-Trieb und Wallhausen/Nahe statt. 

Unsere Motivation

Der Glaube an Jesus Christus (hebr. Maschiach) ist ursprünglich jüdisch.

Es waren Jüdinnen und Juden wie Maria, Martha, Petrus, Paulus und Johannes, die als erste in Jesus den erwarteten Messias erkannten und messianische Gemeinden gründeten. Nichtjuden konnten sich ihnen nach dem Ersten Jerusalemer Konzil anschließen, ohne jüdisch werden zu müssen. Sie waren bald in der Überzahl und verdrängten alles Jüdische aus dem auf[1]strebenden Christentum. Heute begegnen wir weltweit Juden, die an Jesus glauben und wieder messianisch-jüdische Gemeinden gründen. Diese Messianische Bewegung wird weitgehend ignoriert. Um die Einheit zwischen ihnen und den Kirchen herzustellen, treten wir für ein Zweites Jerusalemer Konzil ein.

Was ist die Messianische Bewegung?

Messianische Juden glauben an Jesus als den Messias Israels (Jeschua HaMaschiach) und Sohn Gottes.

Sie lassen sich taufen. Sie gestalten ihr Glaubensleben in Gemeinden und Hausgruppen gemäß ihrer jüdischen Lebensordnung (Beschneidung, Schabbat, jüdische Jahresfeste etc.). Diese seit dem 20. Jahrhundert wachsende Bewegung stellt allein durch ihre Existenz einige Selbstverständlichkeiten unserer Kirchen in Frage.

Fragen, die wir uns stellen müssen

Muss ein Jude seine jüdische Identität aufgeben, wenn er an Jesus Christus glaubt?

Sind jesusgläubige Juden, die nicht einer unserer Kirchen angehören wollen, unsere Brüder und Schwestern im Glauben? Dürfen die christlichen Kirchen das Gespräch mit Messianischen Juden ablehnen, weil diese im christlich-jüdischen Dialog als „Störfaktor“ empfunden werden? Wenn Jesus seine jüdische Identität bis in den Tod bewahrt hat, dann hat er sie auch als der Auferstandene. Wie präsentieren Christen und Kirchenleitungen ihren jüdischen Herrn der Öffentlichkeit, den Gemeinden und seinem jüdischen Volk? Können wir Christen Jesus als den Messias Israels verkündigen?